Wie wir das Betteln bei Tisch in den Griff kriegen

Es empfiehlt sich, von Anfang an ein Ritual aufzubauen, das immer dann abläuft, wenn sich die Menschen zum Essen setzen. Reagieren Sie von Anfang an nicht auf sehnsüchtige Blicke, dann wird das Problem "Betteln" während der Zeit Ihres Zusammenlebens erst gar nicht auftreten.Ideal wäre ein Liegeplatz, von dem aus der Hund seine Menschen sehen kann.

Anfangs kann man den Hund mit einem Kauknochen auf seine Decke schicken, später genügt ein Kommando ("Auf den Platz" o.ä.) und das Essen läuft ungestört ab. Wer bei Tisch füttert, wird rasch das Gegenteil beobachten: Nichts ist so schnell erlernt wie das Ritual des Bettelns, speziell, wenn der Hund damit bereits mehrfach erfolgreich war. Stellen Sie sich einmal vor, Sie würden Ihr Essen verteidigen. Wie fühlen Sie sich dabei? Und: Wie verhalten Sie sich dabei? Der Hund, der sein Futter verteidigt, macht sich größer und wird steif. Gut, er wird vielleicht auch knurren, aber das müssen Sie jetzt nicht auch noch lernen. :-) Aber: Je selbstsicherer Sie bei Tisch sitzen und essen, je selbstverständlicher Sie dabei gelöst plaudern und gar nicht in Erwägung ziehen, dass der Hund stören KÖNNTE, desto sicherer ist, dass er es nicht tut. Also verteidigen Sie gedanklich Ihr Essen und stellen Sie sicher, dass Sie nicht teilen werden. Zumal vieles von dem, was wir essen, schlicht und einfach nicht in einen Hundemagen gehört.

Sensible Hunde sind sogar in der Lage, einen missbilligenden Blick von Ihnen richtig zu deuten und werden sich abwenden und in einigem Abstand tief seufzend niederlegen. Schiebt sich hingegen eine freche Nase unter Ihren Arm und saugt den Geruch der delikaten Mahlzeit auf, dann schieben Sie diese Nase bitte entschieden wieder weg. Sagen Sie Ihr Abbruchsignal ("Nein", "Pfui" oder was immer Ihnen gefällt, nur sagen Sie immer das Gleiche!) und essen Sie weiter. Das kann mehrfach erforderlich sein, aber sogar der gierigste Hund wird nach einigen Wiederholungen begreifen, dass er hier nicht erwünscht ist.

Der oben erwähnte Kauknochen wäre jetzt das Mittel der Wahl (und wir fühlen uns nicht ganz so schlecht, wenn wir etwas Essbares für den Kompromiss anbieten): Schicken Sie Ihren Hund auf seinen Platz. Bringen Sie ihn nötigenfalls hin und geben ihm ein Kommando zum Liegen. Gegebenenfalls bringen Sie ihn solange zu seinem Platz, bis schon ein Blick genügt und er sich vom Wiederkommen abhalten lässt. Ich würde nach dem Ende des Essens die Situation auflösen, indem ich aufstehe, den Hund besonders lobe und dann in der Küche auf seinem Essplatz ein kleines Leckerli überreiche. Wenn Sie dies einige Male erfolgreich bestanden haben, lernt der Hund: Zuerst muss ich den Großen beim Essen zuschauen, aber dann gibt es auch etwas für mich. Ich verspreche Ihnen, nach einem Monat ist dieses Ritual so einzementiert (wenn alle standhaft geblieben sind!), dass der Hund beim Essen von alleine auf seinen Platz geht. Fragen, Anregungen und Erfolgserlebnisse? Gerne hier kommentieren :-)

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