Sicher reisen - Der Hund im Auto

Wenn der Hund uns im Auto begleitet, stehen zwei Dinge im Vordergrund: Sicherheit und Komfort. Verkehrsrechtlich handelt es sich beim Hund um eine Ladung und die muss gesichert transportiert werden. Angeboten werden dazu zahlreiche Utensilien, um das Reisen so sicher wie möglich zu machen: Ich habe vieles davon probiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass ordentlich verankerte, schwere Hundeboxen aus Alu oder Stahl am vernünftigsten sind. Ich finde, sie sind leichten Gitterboxen vorzuziehen, die ab einer bestimmten Geschwindigkeit zwangsläufig zu scheppern beginnen. Plastikboxen sind mir aufgrund des zu geringen Luftdurchzuges nicht komfortabel genug und Faltboxen halten im Extremfall zu wenig aus. Von Schonmatten, die nur auf der Rückbank befestigt werden, darf man sich keinen Sicherheitsfaktor erwarten, hier würde der Hund im Ernstfall durch das Wageninnere und gegen die Köpfe der Menschen auf den Vordersitzen geschleudert. Und bedenken Sie: Die Beschleunigungsmasse eines mittelgroßen Hundes, der bei einem Aufprall von nur 60 km/h wie ein Geschoss durch das Auto fliegt, erreicht schnell einige hundert Kilogramm!

 

Zusätzliche Sicherheitsgitter hinter der Rückbank anstatt einer Hundebox sind eine gute Alternative, um den Fahrgastraum zu schützen, allerdings sollte dabei darauf geachtet werden, dass es sich um Originalteile vom Fahrzeughersteller handelt und nicht um Gitter zum Nachrüsten - ich persönlich habe keinen Nachbau gefunden, der zuverlässig und sicher war und beim Fahren nicht gescheppert hat. Außerdem gibt es bei Originalteilen im Auto vorgesehene Verankerungspunkte für ein Hundetrenngitter, Nachbauten werden nur zwischen Boden und Fahrzeughimmel gespreizt und sind daher nicht besonders sicher.

 

ele Hundebesitzer schnallen ihren Hund auch auf der Rückbank an, das ist für kürzere Strecken eine gute Alternative, sofern der Hund niemals am Halsband, sondern immer an einem gut sitzenden, breiten und gepolsterten Brustgeschirr gesichert wird. Dieses wird mit einem Steg, der meist längenverstellbar ist, im Gurtschloss verankert. Nachteil: Meine Terrierhündin Scully hat bei langweiligen Wartezeiten schon mehrfach den Steg einfach durchgebissen und lag dann selig wartend auf dem Fahrersitz.

 

Wenn Sie an Ihrem Ziel angekommen sind, geht es um das kontrollierte Aussteigen aus dem Auto: Auch hier ist die Sicherheit oberste Prämisse. Nichts ist gefährlicher als ein Hund, der unkontrolliert aus einer sich öffnenden Autotür herausspringt. Daher gilt beim Aussteigen: Boxentüre öffnen, Hund anleinen, ein “Bleib”-Kommando einführen und erst dann dem Hund mit dem Kommando “Hopp” den Weg freigeben. Alle Kommandos sind natürlich frei wählbar, sie müssen nur immer gleich erfolgen. Sollte der Hund auf der Rückbank oder im Beifahrer-Fußraum sitzen, gehen Sie ebenso vor.

 

Achtung, wenn - was ohnehin nicht vorkommen sollte - Ihr Hund beim Autofahren den Kopf aus dem fahrenden Auto hält: Allzu leicht kann es danach zu langwierigen (und vermeidbaren) Augen- oder Ohrenentzündungen kommen! Daher bitte das Fenster immer nur so weit öffnen, dass der Hund die Schnauze, aber nicht den ganzen Kopf durch das Fenster strecken kann!

 

Und noch ein abschließendes Wort zu den ganz Lässigen unter uns: In einem Cabrio hat ein ungesicherter Hund nun wirklich nichts verloren! Ich habe schon massige Berner Sennenhunde in Cabrios mitfahren gesehen und schon von der bloßen Idee an das, was alles passieren könnte, Angst bekommen. Also auch in diesem Fall zumindest auf der Rückbank anschnallen!!!

 

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