Impfungen bei Hunden

Das Impfen ist Glaubenssache. Es gibt so viele Impfgegner wie Impfbefürworter. Trotzdem finde ich es unumgänglich, Hunde impfen zu lassen und mache da keine Ausnahmen. Meine Hunde sind komplett durchgeimpft, können auf jeder Veranstaltung mit einem lückenlosen Impfpass Zutritt bekommen und ich gehöre nicht zu den Menschen, die das Risiko eines „Wer hätte das gedacht?“ am Ende wissentlich einkalkulieren.

 

Natürlich muss man sich bei jeder Impfung die Frage stellen, ob die durch sie abgesicherte Krankheit ernst genug ist, als dass sie jeder gesunde Hund mit einem intakten Immunsystem nicht auch ohne Impfschutz bestehen könnte. Ob der Erreger im Lebensumfeld des Hundes überhaupt vorkommt. Wie groß das Impfrisiko ist und ob die Krankheit im Verhältnis zur Gefährdung häufig genug auftritt – und letztlich auch, ob es eine Übertragung auf den Menschen gibt. Gerade bei den so genannten Zoonosen besteht auch Gefahr für den Besitzer, da diese Erkrankungen die Artenschranke überschreiten können.

 

Sehen wir uns die häufigsten Impfungen einmal an:

 

· Die Staupeimpfung darf keine Diskussion über ihre Sinnhaftigkeit auslösen: Nach 3 bis 4 Tagen in Blutkreislauf, befällt sie Atmungs- und Verdauungstrakt, Haut, Augen und Nervensystem, überträgt sich über Speichel und Harn, über Rachen und Bronchien. Die Staupe hat unterschiedlich schwere Verlaufsformen, meist aber bleiben, wenn der Hund überlebt, bleibende Schäden an Augen, Gebiss und Nervensystem. Die klassischen Schmelzdefekte an den Zähnen kennen wir als „Staupegebiss“, das bleibende Muskelzucken wird gern als „Staupetick“ bezeichnet.

 

· Die Hepatitis contagiosa canis (HCC) ist eine Leberentzündung, die mit Nierenversagen, Krämpfen, Zittern und Blutgerinnungsstörungen verbunden ist. Übertragen durch Speichel, Nasensekret, Kot und Harn, ist der Hund binnen 2 bis 10 Tagen erkrankt, zeigt Fieber, Erbrechen, Durchfall und veränderte Harnabsonderung und kann von nur leichten Symptomen bis hin zum Tod betroffen sein.

 

· Die Parvovirose („Katzenseuche“) ist deshalb so gefährlich, weil der Erreger jahrelang in der Umwelt überleben kann und sehr resistent ist. So kann etwa Spielzeug kontaminiert sein, eine Übertragung ist daher auch über Gegenstände oder den Menschen möglich: Der Patient zeigt Fieber, Erbrechen und blutigen Durchfall, es besteht die Gefahr der Eindickung des Blutes, die Inkubationszeit beträgt 2 bis 12 Tage und vor allem Welpen und Junghunde sind sehr gefährdet.

 

· Am Zwingerhusten sind gleich mehrere Erreger beteiligt: Die Tröpfcheninfektion wird über Schleim und Ausfluss übertragen, der Hund erkrankt binnen 3 bis 10 Tagen an Fieber, Husten, Bindehaut-, Nasen- und Mandelentzündung. Kommt sogar vor, dass Menschen mit einem erkrankten Hund in der Hundeschule auftauchen, habe ich leider selbst mehrfach erlebt - daher ist auch eine Impfung dringend anzuraten.

 

· Die Leptospirose wird von Bakterien übertragen, an stehenden Gewässern oder durch direkten Kontakt mit so genannten Mäusen oder Ratten ist die Erkrankung möglich. Die Krankheit gelangt über Haut und Schleimhäute ins Blut, die Inkubationszeit dauert rund 4 bis 12 Tage, dann zeigt der Hund Erbrechen, Durchfall, Fieber, dunklen Harn und Anzeichen einer Gelbsucht. Die Krankheit ist auch auf den Menschen übertragbar. Behandelt wird mit Penicillin und so wird versucht, gegen Leber-, Nieren- und Lungenversagen, Schädigungen von Herzmuskel und Brustfell zu kämpfen.

 

· Und zu guter Letzt ist die Tollwut als Zoonose die für den Menschen gefährlichste Hundekrankheit: Sie ist nach Ausbruch der Symptome für den Hund immer tödlich und unterteilt sich in die „rasende“ Wut mit Aggression, Krämpfen, Schlucklähmung und Speichelfluss und die „stille“ Wut mit Lähmungen, Durchfall und Abgeschlagenheit. Übertragen durch Biss, Kontakt mit infiziertem Sekret etc., dringt das Virus über die Nervenbahnen ins Gehirn, die Inkubationszeit beträgt 15 bis 90 Tage, beim Menschen bis zu ein Jahr.

 

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