Der Frühling kommt - und die Zecken sind schon da. Prävention ist wichtig: Ob ihr euch für Halsbänder, Spot-On-Produkte oder Tabletten entscheidet, liegt ganz bei euch, wichtig ist nur zu wissen,
dass man im Falle einer Unverträglichkeit beim Halsband die wenigsten Probleme hat, beim Spot-On wird's schon schwieriger und bei Tabletten ist es leider unmöglich, Komplikationen einzudämmen.
Die Zecken sind milbenartige Spinnentiere, von denen es weltweit rund 650 Arten gibt, wobei der Gemeine Holzbock Borreliose, Anaplasmose und Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) übertragen
kann, die Auwaldzecke wiederum überträgt die Babesiose. Was sind das nun für Erkrankungen?
Die Borreliose ist, sagen Tierärzte, eine überdiagnostizierte Modekrankheit bei den Hunden, eine Infektion ist häufig, aber wesentlich seltener als der Mensch zeigt der Hund Symptome. Die
Zecke muss mindestens 48 Stunden saugen, ehe die Krankheit übertragen wird. Zu Symptomen kommt es 2 bis 5 Monate nach dem Biss, der Hund zeigt Mattigkeit, Fieber, Lahmheiten und vergrößerte
Lymphknoten, es kann aber auch zu neurologischen Symptomen ("Ticks") kommen. Behandelt wird meist mit Antibiotika und Schmerzmittel, präventiv ist das Absuchen nach Zecken, das Meiden von
zeckenreichen Gebieten und die Verabreichung von Repellents am wirkungsvollsten. Eine Impfung gibt es zwar, diese wirkt aber nicht gegen alle Stämme, es gibt allerdings viel gefährlichere
Erkrankungen, die durch Zecken übertragen werden.
Wie etwa die FSME: Hier kommt es, nachdem der Saugakt begonnen hat, innerhalb einer Stunde zur Übertragung. Sie kann zu einer Entzündung der Hirnhäute, von Großhirn, Hirnstamm und
Rückenmark führen - vor allem bei jungen Tieren oder Senior-Hunden kann einiges zurückbleiben, sagen Tierärzte. Dennoch ist nicht jede Zecke infiziert. Ist der Hund erkrankt, zeigt er rund drei
bis vier Wochen nach dem Zeckenbiss markante Symptome: Hohes Fieber, torkelnder Gang, fehlende Gesichtsmimik, Krampfanfälle, Erbrechen und Lähmungen sprechen eine deutliche Sprache. Euer Tierarzt
wird euch in diesem Fall darüber beraten, sofern die Blutuntersuchung die Erkrankung bestätigt, mit welcher Medikation vorzugehen ist.
Die Babesiose wird wie erwähnt von der Auwaldzecke übertragen: Als Zielzellen suchen sich die Babesien, die Parasiten, die die Krankheit übertragen, die roten Blutkörperchen und bringen
sie zum Platzen. Es folgen Anämie, mangelnde Versorgung der Gewebe mit Sauerstoff, Nierenschäden etc. Zu den akuten Symptomen zählen Mattigkeit, Blässe und Fieber, Vergrößerung der Lymphknoten,
Erbrechen und kaffeebrauner Harn, zu den chronischen Symptomen gehören Gelbsucht, Gewichtsabnahme, Nierenversagen, Blutarmut - es gibt aber auch symptomfreie Träger der Krankheit. Die Diagnose
erfolgt ebenfalls über das Blut und über den Harn. So kann der Tierarzt zweifelsfrei feststellen, ob eine Therapie mit Bluttransfusionen, Cortison o. a. angebracht ist.
Und zu guter Letzt übertragen Zecken auch die Anaplasmose: Bis der Hund Symptome zeigt, vergehen nur 4 bis 11 Tage, Hunde zeigen sich matt und appetitlos, leicht anämisch und haben Fieber.
Im Blutausstrich lassen sich die Erreger zweifelsfrei nachweisen, mit Antibiotika über einen Zeitraum von einer Woche ist eine gut wirksame Therapie sicherzustellen.
Fakt ist, dass Hunde geschont werden müssen, wenn sie krank sind. Ich kenne Hundesportler, die auch mit kranken Tieren Prüfungen absolvieren wollen, aber für mich ist das völliger Wahnsinn! Am wichtigsten ist im Zusammenhang mit Zecken die Prävention, also Absuchen, Absammeln und Zeckenschutz anlegen!
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